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Dos und Don´ts zum Bestehen der MPU

 

 

Bin ich einer der wenigen, die MPU machen müssen?

Als Betroffener einer MPU gehört man zu einer sehr kleinen Minderheit. Das sollte man sich klar machen und überlegen, wo die Hintergründe und Ursachen für diese Situation liegen könnten.

Muss ich mich vor hohen Durchfallzahlen fürchen?

Betroffene brauchen sich nicht vor vermeintlich hohen Durchfallzahlen zu fürchten. Die realen Zahlen liegen deutlich niedriger und die MPU zu bestehen ist kein Hexenwerk, das man nur mit teuren Vorbereitungsmaßnahmen bestehen kann.

Sollte man zur Vorbereitung auf die MPU die Behördenakte einsehen?

Zur Vorbereitung auf eine Anordnung der Fahrerlaubnisbehörde (ärztliches, medizinisch-psychologisches oder sonstiges Gutachten) ist es ratsam, Einsicht in die Führerscheinakte zu nehmen. Dies ist direkt bei der Fahrerlaubnisbehörde möglich. Fotografieren oder scannen Sie die Akte mit einem Smartphone oder lassen Sie sich dort Kopien der relevanten Aktenbestandteile geben. So stellt man sicher, keine Angaben zu machen, die den Kenntnissen der Fahrerlaubnisbehörde widersprechen. Informieren Sie sich außerdem über logische Zusammenhänge und fachliche Erklärungen. So können Sie vermeiden, Angaben zu machen, die unmöglich und unpassend sind.

Ist es ratsam, in der MPU Sachverhalte zu verschweigen?

Als zu Untersuchender sollte man ein eigenes Interesse daran haben, dass die Führerscheinakte vollständig ist und sämtliche Vorkommnisse Gegenstand des Explorationsgesprächs innerhalb der MPU-Begutachtung sind. Andernfalls riskiert man, dass nach Bekanntwerden der verschwiegenen Tatsache das (positive) MPU-Gutachten für unwirksam erklärt wird.

Lohnt es sich, mit dem Gutachter zu diskutieren?

Der Gutachter wird kaum bereit sein, Hilfestellungen, Tipps und genaue Erklärungen zu geben, wenn man ihm mit einer grundsätzlichen Vorwurfshaltung begegnet oder gar versuchen will, ihn von seinem „Irrtum“ und seinen vermeintlichen Fehlern zu überzeugen.

Darf ich die Untersuchung absagen?

Wenn man sich nicht ausreichend fit und gesund fühlt, muss und sollte man dies spätestens beim Ausfüllen des medizinischen Erhebungsbogens angeben. Bei Befindlichkeitsstörungen sollte man sich nicht der MPU unterziehen. Dies kann sich auf die Leistungsergebnisse negativ auswirken.

Muss ich im Psychologengespräch immer die Wahrheit sagen?

Offenheit und Wahrheit sind der Weg zum Erfolg – taktische Überlegungen und Beschönigungen sind oft Fallstricke. Die Gutachter interpretieren dies als unkritische und unzureichende Auseinandersetzung mit der Schwere der Problematik – und kommen dann häufig zu einer negativen Einschätzung.

Hatte ich in der Vergangenheit einen normalen Alkoholkonsum?

Bei einer Alkohol-MPU sollte sich jeder klar darüber sein, dass sein bisheriger Alkoholkonsum keine „normale“ Größenordnung hatte!

Muss ich dem Psychologen meine tatsächlichen Trinkmengen nennen?

Es ist sehr wichtig, die Trinkmenge vor der Alkoholfahrt realistisch zu beschreiben. Hier empfiehlt es sich, Nachberechnungen anzustellen und sich gut vorzubereiten.

Sollte ich so schnell wie möglich meinen Trinkkonsum abklären lassen?

Am besten sollte man gleich nach einer Trunkenheitsfahrt in einem „verkehrspsychologischen Eingangsgespräch“ (bieten z. B. TÜV-Gesellschaften an) sein Konsumverhalten abklären lassen. Es kann nämlich sein, dass in einer MPU Alkoholabstinenz gefordert wird und für die Vergangenheit nachgewiesen werden muss, so dass man sofort durch Teilnahme an einem geeigneten Kontrollprogramm mit dem Nachweis der Alkoholabstinenz beginnen kann. Wer mit einer hohen Blutalkoholkonzentration im Straßenverkehr auffällt, muss sich nämlich den Vorwurf gefallen lassen, ein Alkoholproblem zu haben.

Muss ich Angaben über meine Konsummengen in der Vergangenheit machen?

Es ist sehr wichtig, sich die früheren Trink- bzw. Konsummengen an Drogen/Medikamenten klar zu machen, damit man bei der schriftlichen und mündlichen Befragung genaue und nachvollziehbare Angaben machen kann.

Muss ich beweisen, dass ich nichts mehr trinke?

Der Antragsteller ist für den Abstinenznachweis verantwortlich. Man muss sich vorher über Anforderungen an und Vorgaben für die Abgabe des Probenmaterials informieren. Sollte eine Probe unverwertbar sein, unterliegt dies der Risikosphäre des Betroffenen. Eine anschließende Diskussion mit der Untersuchungsstelle hilft nicht weiter.

Müssen meine Abstinenznachweise eine bestimmte Qualität aufweisen?

Bei Abstinenzbelegen, die zur MPU mitgebracht werden, ist sehr genau auf die Qualität und die Einhaltung wichtiger Kriterien zu achten, damit die Belege akzeptiert werden. Bei Unklarheiten, insbesondere bei colorierten Haaren, sollte immer der Rat einer kompetenten Begutachtungsstelle eingeholt werden. Das bedeutet meist einen höheren Preis, da viele organisatorische Vorgaben erfüllt sein müssen. Sparen Sie nicht an der falschen Stelle: Es zahlt sich nicht aus, wenn die Belege in der MPU nicht anerkannt werden.

Wann ist der richtige Zeitpunkt für eine MPU?

Zeiten der Stabilisierung sind oft sehr wichtige Voraussetzungen für eine positive Bewertung. Deshalb nicht zu früh zur MPU gehen, sich vorher eingehend informieren und den richtigen Zeitpunkt mit Fachleuten abstimmen.

Muss ich ein negatives Gutachten bei der Fahrerlaubnisbehörde vorlegen?

Kommt es zu einem negativen Gutachten, darf es regelmäßig nicht zur Fahrerlaubnisbehörde gelangen. Das Gutachten wird sonst Bestandteil der Fahrerlaubnisakte und bei jeder erneuten Begutachtung herangezogen. Der neue Gutachter wird mit den dort gemachten Angaben und Ausführungen arbeiten und negative Bestandteile thematisieren.

 

Fragen zu MPU beantworten Rechtsanwälte Lenhart und Leichthammer

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